Ich hätte mir gewünscht, dass sich der Bürgermeister beim Thema Graffiti, das in Altdorf für viel Unzufriedenheit sorgt, einmal freundlich und deeskalierend an die Bürger gewendet hätte und wenigstens ein bisschen Verständnis für die Verärgerung so vieler Altdorf gezeigt hätte. Deswegen hier ein fiktiver Brief, wie er ihn hätte schreiben können:
Liebe Altdorfer,
das Thema Graffiti-Areal treibt sehr viele von uns schon seit einigen Jahren um. Nach langem Hin und Her ist jetzt aber eine Entscheidung gefallen: wir haben das Grundstück gekauft und werden dort einen schönen Stadtpark anlegen, an dem hoffentlich viele Menschen für lange Zeit Freude haben. Der Weg dorthin war nicht einfach und auch ich tat mich schwer damit, eine gute Lösung zu finden und habe dabei sicher auch einige Fehlentscheidungen getroffen.
Natürlich weiß ich, dass viele Altdorfer mit dem Graffiti viel verbindet. Sie haben in dem Kino, der Kneipe oder dem Biergarten schöne Zeiten erlebt und ich kann gut verstehen, dass der Abriss des Gebäudes vielen weh tut. Aber aus meiner Sicht und auch aus der Sicht der Mehrheit der Altdorfer Stadträte ist die jetzt gefundene Lösung für Altdorf aus mehreren Gründen die beste erreichbare Lösung. Wir bekommen einen Park, eine grüne Lunge mitten in der Stadt, die für viele Generationen erhalten bleibt. Gleichzeitig ist dieses Projekt durch die enormen Zuschüsse, die die Stadt erhält, auch finanziell tragbar. Leider könnten wir aktuell keine Millionen in Renovierung und Unterhalt eines Gebäudes an dieser Stelle investieren, da viele andere wichtige Projekte anstehen. Wir benötigen zum Beispiel ein neues Rettungszentrum für Feuerwehr und Rotes Kreuz, an der Grundschule stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an und auch in den Ortsteilen muss investiert werden, u.a. in ein Gemeinschaftshaus in Rasch.
Deswegen würde ich mich sehr freuen wenn wir jetzt gemeinsam nach vorne schauen und sich die Altdorfer Bürger zahlreich an der Planung und Entwicklung unseres neuen Parks beteiligen, damit möglichst viele Wünsche realisiert werden können. Dazu lade ich die Bürger sehr herzlich ein und freue mich auf die Zusammenarbeit.
Hoffentlich sehen wir uns aber spätestens in nicht all zu langer Zeit beim Eröffnungsfest des neuen Stadtparks! Lasst uns dort gemeinsam einen Ort schaffen, an dem neue schöne Erinnerungen entstehen können!
Bis dahin verbleibe ich mit lieben Grüßen,
Euer Bürgermeister
Über einen solchen Brief hätte ich mich gefreut und er hätte einige Wogen geglättet! Vielleicht klappt’s ja auch so! 🙂
Christian Lamprecht
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