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Stadtrat beerdigt Outlet-Center und verzichtet auf Bürgerbefragung

Der Antrag auf ein Ratsbegehren und damit eine Bürgerbeteiligung bei der Entscheidung pro oder kontra Outlet-Center wurde gegen die Stimmen von Thomas Kramer (CSU), Bernd Eckstein (CSU), Peter Kellermann (CSU), Martin Tabor (SPD), Ernst Bergmann (SPD), Rudolf Lodes (SPD) und Peter Wack (FW/UNA) abgelehnt.

Nach der Aussage von Thomas Müller (Leiter des Sachgebiets Raumordnung, Landes- und Regionalplanung der Regierung von Mittelfranken), dass ein Outlet-Center mit 13.000qm Verkaufsfläche in Altdorf aufgrund des theoretischen Kaufkraftabflusses nicht genehmigungsfähig sei, stimmten auch einige Stadträte, die vorher noch für ein Ratsbegehren waren, gegen den Antrag der CSU, ein Ratsbegehren zur weiteren Planung eines Outlet-Centers durchzuführen.

Thomas Müller konnte allerdings nicht sagen, wie groß ein Outlet-Center maximal sein könnte, um genehmigt zu werden. Dafür fehlen ihm die Informationen. Er sprach allerdings von einer „deutlichen“ Reduzierung der Verkaufsfläche. Wie valide diese mündliche Äußerung basierend auf der aktuellen (dürftigen) Informationslage ist, wurde aber nicht hinterfragt. Nur ein Raumordnungsverfahren könnte darüber eine verbindliche Auskunft geben.

Im Anschluss wurde dann noch über eine Änderung des Flächennutzungsplans abgestimmt, die Voraussetzung für ein Outlet-Center wäre. Diese Änderung wurde gegen die Stimmen von Rudolf Lodes (SPD), Ursula Weser (SPD) und Peter Wack (FW/UNA) abgelehnt.

Damit ist ein Outlet-Center in Altdorf endgültig abgelehnt. Allerdings könnte ein Bürgerbegehren (also eine Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid) diesen Beschluss rückgängig machen. Da es viele Altdorfer gibt, die diesem Projekt positiv gegenüber stehen, ist das eine realistische Option. Die ersten Gespräche mit den Stadträten, die auch ein Ratsbegehren unterstützt haben, werden in den nächsten Tagen zu dieser Möglichkeit geführt. Weitere Informationen folgen.

19 Kommentare

  1. Uli Kübber Uli Kübber 29. Juli 2016

    Vielen Dank für diese wichtige (richtige!) Entscheidung!

    Eben noch als „Fairtrade-Stadt“ ausgezechnet und morgen ein
    Marken- Outlet-Center gegen jede Vernunft dahinbetoniert?
    Nein dieses macht keinen Sinn! Unser Stadtrat hat es verstanden.

    Liebe Mitbürger unserer (noch) schönen Stadt Altdorf laßt uns unserem Stadtrat für diese Entscheidungen danken.

    Bitte laßt uns nicht überwiegend wirtschaftlichen Interessen nachhängen.

    Es darf doch gerne „Maßstabsgerecht“ und realistisch bleiben.

    Zuviel Zeit und leider auch Geld wurde schon für irgendwelche „Großprojekte“ verbraucht. GROßBAUMARKT und MARKEN-OUTLET-CENTER sind traurige Beispiele für Zeit- und Geldverschwendung. Andere Dinge/Entscheidungen hätten nun einmal mit diesen Mitteln erledigt werden können!

    Laßt doch nun Zeit und Geld der Sinnvollen Planung zufließen.

    Ein Bürgerbegehren kostet übrigens auch Geld und Zeit.

    Liebe Mitbürger investiert Eure Zeit doch z.B. in Überlegungen was unsere Stadt wirklich braucht.

    Altdorf hat es verdient eine so schöne Stadt zu bleiben.

    „EINKAUFSTEMPEL“ jeder Art finden sich in nahezu nächster Nachbarschaft. Dieses sollte sich doch als Fakt mitlerweile herumgesprochen haben.

    Auf Altdorf „die schöne“ und ihre Zukunft

    • David Dürndorfer David Dürndorfer 29. Juli 2016

      Was die Stadt braucht ist ein Entwicklungskonzept. Egal wie oft noch versucht wird „die Kleinstadt“ zu romantisieren. Wir leben hier in einer Konkurrenzsituation um Wirtschaft, Arbeitsplätze usw.
      Neumarkt, Hersbruck, Lauf und Feucht bieten heute schon in vielen Bereichen deutlich attraktivere Rahmenbedingungen als Altdorf.
      Dieser böse RIESENBAUMARKT steht z. B. in Neumarkt oder in Feucht und zieht Wochenende für Wochenende viele viele Menschen an.
      Ein RIESENTIERNAHRUNGSGESCHÄFT und ein RIESENOUTDOORHANDEL und ein RIESENIRGENDWAS stehen in Neumarkt und werden angenommen. NM hat kein Stück an Attraktivität verloren sondern gewinnt mit jedem RIESENBLABLABLA an finanziellen Möglichkeiten die Stadt für junge Familien attraktiver zu gestalten.
      Die Therme steht in Hersbruck (bin selber gerne da), das Freibad in Feucht (das ist ein zeitgemäßes, der Bevölkerungsanzahl entsprechendes, richtig platziertes Freibad)

      Die Entscheidung zum Outletcenter kann ja sogar richtig gewesen sein, aber die Beweggründe, die hier oben angesprochen werden sind genau die falschen.

      Stillstand ist nicht romantisch.

      • Christian Lamprecht Christian Lamprecht Autor des Beitrages | 29. Juli 2016

        Allein für diesen Kommentar sollte ich hier eine „Like-Funktion“ für Kommentare integrieren… 🙂
        Daumen hoch!

        • Uli Kübber Uli Kübber 29. Juli 2016

          Der Betreiber dieses Angebotes (Altdorfonline) könnte durchaus eine Art politische „Wunschrichtung“ vorgeben – dieses wäre zumindest für viele eine Entscheidungshilfe.

          Schön wäre jedoch ein neutrales Angebot unter „Altdorfonline“ zu bieten.
          Geben Sie doch bitte Ihre Zielvorgaben offen bekannt.

          Ich wäre sehr erfreut über ein ordentlich moderiertes faires Angebot ohne Partei zu ergreifen.

          • Martin Tabor Martin Tabor 29. Juli 2016

            Das würde ich jetzt gerne „liken“…

          • Christian Lamprecht Christian Lamprecht Autor des Beitrages | 29. Juli 2016

            Ich bitte um konkrete Vorschläge…

  2. Karin Pichlik Karin Pichlik 29. Juli 2016

    Hallo David
    warst du in der letzten Zeit mal in dem Riesen Ding „Neuer Markt“ in Neumarkt unterwegs?
    mein Eindruck war::
    viele Läden stehen leer- kaum Besucher!
    dagegen ist die Innenstadt voll.
    Wo sollen denn die ganzen Kunden herkommen – die Konkurrenz unter den Städten ist doch jetzt schon ein Problem.
    Ist es wirklich noch aktuell solche Schnäppchenmärkte zu bauen oder hinken wir da nicht einem Zeitgeist von vorgestern
    hinterher? Viele bestellen heute im Internet – und fahren nicht mehr hunderte Kilometer
    um ein paar Euro zu sparen – das ist der Trend!
    Der Kunde will hochwertige, aktuelle Mode
    und immer mehr achten auf faire Bedingungen bei der Herstellung! Dabei gilt der Grundsatz “ weniger ist mehr“

    Ich beglückwünsche den Stadtrat zu seiner
    Entscheidung und würde mir wünschen, dass die leerstehenden Läden mit Leben gefüllt werden und dass Altdorfer in ihrer Stadt gemütlich einkaufen wollen.

    • David Dürndorfer David Dürndorfer 29. Juli 2016

      Liebe Karin,
      ich habe ja geschrieben, dass die Entscheidung sogar richtig sein mag. Ich habe mich nur über die Herleitung beschwert. Ich habe in Altdorf immer wieder das Gefühl, dass den Bedenkenträger mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird wie den Gestaltern. Du weißt selber welche Projekte alles verteufelt worden sind (u. A. der Marktplatzumbau).
      Zu Neumarkt kann ich nur sagen, dass die Geschäftsräume so gut wie alle vermietet sind, nur zum Teil noch nicht bezogen. Gerade der Neue Markt in Neumarkt zeigt doch, dass die Innenstadt nicht ausstirbt. Solche Einkaufszentren benötigen ein paar Jahre um sich zu etablieren.
      Also, ich kann die Entscheidung nachvollziehen, hab aber das Gefühl, von der Bevölkerung (garnicht so stark vom Stadtrat) wird alles neue erstmal abgelehnt.

  3. Flo Schindelmann Flo Schindelmann 29. Juli 2016

    Die kategorische Ablehnung ohne valide Zahlen ist das falsche Zeichen. Als potenzieller Investor muss ich mir sehr genau überlegen ob ich mein Gewerbe in Altdorf ansiedle um nach Verhandlungen und Gesprächen zu erfahren, dass der vom Investor erarbeitete Plan ohne stichhaltige Begründung abgelehnt wird.
    Ein Bürgerbegehren ist ein guter Weg um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Hier zeigt sich mal wieder, dass ein Thema was die gesamte Bevölkerung beschäftigt am grünen Tisch entschieden wird.

    Und Dave: gute Worte. Altdorf verweigert seit Jahren die eigene Entwicklung und bleibt eine schöne aber immer weniger attraktive Kleinstadt. Das kann auch ein Weg sein, dann muss der liebe Stadtrat das aber auch mal sagen und nicht immer den Anspruch haben die Stadt weiter zu „entwickeln“.

    Und zum Schluss noch zwei passende Zitate für die aktuelle Situation Altdorfs:
    Stillstand ist Rückschritt
    und
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

    • Heiko Schütz Heiko Schütz 29. Juli 2016

      Flo, Ihren Kommentar würde ich sehr gerne liken!
      Herr Tabor, von Ihnen lese ich in den letzten Wochen nur Kritik, aber keine nachvollziehbaren Gründe, warum Sie so sehr gegen das Projekt sind!? Machen Sie doch mal bessere Vorschläge (vielleicht sind diese auch nur nicht bei mir angekommen – sollte dies so sein, bitte ich um Entschuldigung)!
      Ich denke, dass die Läden in Altdorf von diesem Outlet nur profitieren könnten und warum sollte es der Schönheit der Altstadt schaden? Besonders einladend ist der Stadtrand von der A3 kommend sowieso nicht. Hier kann Altdorf durch das Outlet nur gewinnen.
      Wieviele Unterschriften werden eigentlich benötigt, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen?

  4. B K B K 29. Juli 2016

    Dieses Thema ist zu groß und zu wichtig um allein vom Altdorfer Stadtrat entschieden zu werden. Ich hoffe sehr, die notwendigen Unterschriften für ein Bürgerbegehren kommen zusammen. Danach sind endlich klare Zahlen über die Akzeptanz des DOC in der Altdorfer Bevölkerung vorhanden.

    Als Winkelhaider finde ich es schade, nur passiv zusehen zu können, obwohl die die positiven Effekte des geplanten DOC den gesamten Landkreis beeinflussen: Zum einen als weiteres Highlight für das bis jetzt nicht wirklich zündende Tourismuskonzept, zum anderen kommen die Einnahmen über die Kreisumlage dem gesamten Landkreis zugute.

    • Martin Tabor Martin Tabor 29. Juli 2016

      Hallo!!!! Ein Outlet würde NIEMALS genehmigt werden. Über was wollen Sie denn dann abstimmen?

      • David Dürndorfer David Dürndorfer 29. Juli 2016

        So wie ich das bisher verstanden hab würde ein Outlet in dieser Größenordnung nicht genehmigt werden.
        Es wäre halt für die „Mitdenkenden“ interessant unter welchen Umständen ein Outletcenter genehmigt werden würde. Sollte die maximal zur Verfügung stehende Fläche für einen Investor uninteressant sein, wäre das für sehr viele leichter zu verstehen denk ich. Leider kommt der Verdacht auf, dass garkein „wirkliches“ Interesse bestand, dieses Outletcenter zu bauen. Wenn ich mich da täusche, korrigier mich.

      • Christian Lamprecht Christian Lamprecht Autor des Beitrages | 29. Juli 2016

        abwarten… hauptsächlich aufgrund einer mündlichen Aussage eines Sachgebietsleiters aus Ansbach ein Projekt dieser Dimension zu beerdigen fand ich etwas gewagt…
        Vielleicht wären dann 10.000qm kein Problem und vielleicht hat Neinver das auch schon einkalkuliert? Das hätte man durchaus rechtzeitig klären können bzw. müssen.

        • Anguelov Anguelov 29. Juli 2016

          10000qm ist wunschdenken, vielleicht 4000-5000qm sind schon eher an der realität, in Herrieden wurde beim Raumordnungsverfahren ca. 3500qm (2500 für Bekleidung und 1000 für anderes) festgestellt, in Altdorf kann es etwas mehr sein weil mehr Einwohner. Und dafür ist ein Investor nicht zu haben, weil der will auch Gewinne erzielen.
          Übrigens kann man solche Zahlen auch von der Regierung bekommen, aber mit Fakten kann man keine Stimmung machen

          • Christian Lamprecht Christian Lamprecht Autor des Beitrages | 30. Juli 2016

            Bericht beim SWR: http://bit.ly/2aCaTW6

            Ein Outlet-Center in Montabaur mit 10.000qm Verkaufsfläche bei 12.500 Einwohnern und sogar der lokale Einzelhandel ist nach einem Jahr zufrieden… DAS sind Fakten…

      • B K B K 1. August 2016

        Mit einem Zielabweichungsverfahren zum LEP sollte das durchaus machbar sein. Oder was meinen Sie, wo die anderen Outletcenter herkommen? Ich persönlich denke nicht, dass der Betreiber vorab Geld investiert, wenn es dafür absolut keine Möglichkeit gibt. Dafür bräuchte es aber erstmal Klarheit darüber, wie die Bevölkerung hinter dem Projekt steht. Ausser ein paar wirren Leserbriefen im Boten, der Diskussion hier und im privatem Umfeld sowie dieser „Abstimmung“ auf Facebook vermag ich kein Stimmungsbild festzustellen.

  5. Anguelov Anguelov 31. Juli 2016

    Fakt ist aber auch das Montabaur nicht in Bayern liegt, sondern in Rheinland-Pfalz. In Bayern gelten leider andere Berechnungsgrundlagen.

  6. BK BK 28. Januar 2017

    Tja und wie geht’s jetzt weiter? War da nicht ein Bürgebegehren in Planung?

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